Es gab kein besseres Verkaufsargument und kein öffentlichkeitswirksameres Mittel als sportliche Erfolge! Noch dazu, wenn diese nicht von einer gut ausgestatteten und geübten Werksmannschaft, sondern diese Siege bzw. diese Medaillen von Privatfahrern errungen wurden. Als positiven Nebeneffekt gesellte sich hierzu natürlich die namentliche Erwähnung in den diversen Fachzeitschriften und die daraus resultierende kostenlose Werbung hinzu: die "Imme" der erst kürzlich gegründeten Riedel Motoren AG auf Augenhöhe mit den Motorrädern der alten, etablierten Motorradfirmen bzw. noch einen Deut besser!
Die erste ADAC-Deutschlandfahrt nach dem Krieg wurde vom 31. Mai bis 4. Juni 1950 durchgeführt. Eigentlich als große Nachkriegszuverlässigkeitsprüfung für Kraftfahrzeuge (somit Erprobung der katalogmäßig hergestellten und im Handel befindlichen Serienfahrzeuge) angedacht, sollte sie nur für die Industrie und autorisierte Händler freigegeben werden, aber die zahllosen Anfragen von sportbegeisterten Privatfahrern waren doch Veranlassung, dass man auch diese zur Fahrt zuließ. Dementsprechend handelte es sich bei diesem Wettbewerb keineswegs um eine Geschwindigkeitskonkurrenz mit frisierten Motoren, sondern um eine gründliche Gebrauchswertprüfung, an der nur reine Serienfahrzeuge - vom Hilfsmotor angetriebenen Fahrrad bis zum großen Touren- und Nutzkraftwagen - teilnehmen konnten. Serienfahrzeuge bedeutete, dass „die Maschinen bis zum 1. Mai in Fertigung befindlich“ sein mußten.
Entsprechend ihren Leistungen wurden die Fahrzeuge in zwei Gruppen aufgeteilt. In Fahrzeuggruppe A waren die stärkeren Fahrzeuge (Motorräder ab 60 ccm!)und in Fahrzeuggruppe B dementsprechend die Kraftfahrzeuge unter 60 ccm Hubraum.
Die Fahrzeuge der Fahrzeuggruppe A starteten in Hannover und hatten eine Strecke von 1.800 km bis zum Zielort München zu absolvieren. Die Fahrzeuge der Fahrzeuggruppe B starteten in Frankfurt/Main und hatten "nur" 800 km zu bewältigen.
Die Imme startete in "Wertungsgruppe A“, Motorräder (IV), Klasse bis 100 ccm. In dieser Klasse waren 33 Fahrer vertreten, davon 13 auf einer Imme, darunter eine Frau. Es waren drei "Werksmannschaften" (Adler, NSU, Riedel Motoren AG) mit jeweils 3 Maschinen vertreten, der Rest der 24 Fahrer waren Privatfahrer.
Die Gesamtteilnehmerzahl setzte sich wie folgt zusammen: 170 Motorfahrräder, Motorroller, Motorräder und Gespanne, 62 Wagen und 15 Nutzfahrzeuge (Fahrzeuggruppe A) und 14 Fahrräder mit Hilfsmotoren, 3 Motorroller und 6 Kleinlaster (Fahrzeuggruppe B).
Drei Imme-Fahrer wurden Strafpunktfrei als Sieger geehrt, ein Fahrer erhielt die Goldmedaille (weniger als 25 Minuspunkte), vier Fahrer erhielten die Erinnerungsplakette, ein Fahrer hat das Ziel erreicht und vier Fahrer schieden aus.
Wie sahen die Erfolge im Vergleich zur Gesamtstatistik aus?
An die 271 in Hannover und Frankfurt/Main gestarten Teilnehmer wurden 54 Goldmedaillen, die weniger als 25 Minuspunkte eingefahren haben, 21 Silbermedaillen
an die Fahrer mit weniger als 50 Minuspunkten, 13 Bronzemedaillen und 23 Erinnerungsplaketten ausgegeben.
Übrigens: Einen ausführlicheren Bericht über die Deutschlandfahrt können Sie in unserer Info 2017 nachlesen. Es lohnt sich also eine Mitgliedschaft im Imme-Freundeskreis!
Bericht folgt.
Bericht folgt.